Flora & Fauna
Brüllhuhn, das
Flugunfähiges Federvieh der untersten Schublade. Farbschläge reichen über honiggelb zu Senfgelb, schlammbraun bis zinnoberrot. Es wurde von vereinzelten grünen Exemplaren berichtet. An jedem der drei Beine befindet sich ein mit drei Zehen besetzter Krallenfuß. Kamm und Kehlsack sind stets von einem leuchtenden Blau in unterschiedlichen Nuancen. Den Namen verdankt dieser kleine Fleischfresser seinem ohrenbetäubenden Ruf, welcher laut Aufzeichnungen bereits Taubheit verursacht haben soll. Brüllhuhnfüße werden seit jeher erfolgreich in der Zauberkunst und der Medizin eingesetzt, die Beschaffung gestaltet sich jedoch schwierig. Gründe hierfür sind unter anderem die Lautstärke und Wehrhaftigkeit der lebenden Tiere. Gekocht schmeckt Brüllhuhn bitter bis seifig. Eine zur Nahrung dienende Zucht ist daher unüblich. Unprovozierte Brüllhuhn-Angriffe auf Menschen sind selten, kommen aber hin und wieder vor. Trotz ihrer nur geringen Größe sind diese bezahnten Vögel nicht zu unterschätzen, da sich die Bisse schnell entzünden können. Weibliche Tiere gelten als angriffslustiger als Männchen und sind auch beträchtlich größer. Im Frühjahr legt das wildlebende Brüllhuhn ein steinhartes Ei welches nicht bebrütet wird und bis in den Hochsommer nestlos den Gezeiten ausgesetzt ist. Man sagt, dieser raue Start ins Leben verleihe einem Brüllhuhn erst seine Zähigkeit. "Wenn ein Brüllhuhn schlüpfen kann, schaffst du das auch" gilt als beliebter Motivationsspruch in Druidenkreisen und an der Hexenakademie von Y'ulm ist "das Brüllhuhn" der jährliche Preis für die Jahrgangsbesten. Anderen Ortes sind Assoziationen mit Brüllhühnern eher unbeliebt und deuten auf Charakterschwäche des Empfängers hin.
Gulltaube, die
Wahre Kotmaschine. Reinigt die Stadt einerseits von den widerlichsten Essensresten und soll auch schon dabei gesichtet worden sein, Exkremente zu verspeisen, leider riechen die Ausdünstungen auch nicht besser. Vermehrt sich wie die Kaninchen und gilt als sehr widerstandsfähig. Hat dadurch bis auf die genervten Städter innerhalb der Stadtmauern auch wenig natürliche Feinde. "Verschönert" das Stadtbild mit unansehnlichen Klecksen. Über den Geschmack habe ich mir noch nicht so viele Gedanken gemacht, schmeckt aber vermutlich eher zäh und immer ein bissl gammelig. Aber wer sich nichts anderes leisten kann.
Paguarão, das
Katzengroßes, kletterndes Säugetier. Raues, mittellanges Fell, längere Gesichts Behaarung. Augen grün oder gelb, runde Pupille. Der Paguarão hat für seine Körpergröße recht große, sehr bewegliche und spitz zulaufende Ohren. Er hat einen gedrungenen Körper mit kurzen Beinen und großen Pfoten, die je 6 Zehen aufweisen. Der breit geringelte Schwanz ist bei ausgewachsen Tieren mindestens doppelt so lang wie der Körper, buschig und wird zum Schlafen und den Körper geschlungen. Das Fell der adulten Tiere ist weiß mit blauen Streifen und grüner Mähne, die allerdings erst auf Höhe der Wangen beginnt und daher oft als Bart beschrieben wird. Jungtiere habe noch keinen Bart oder Streifen, sind einfarbig und entwickeln ihr typisches Farbmuster erst kurz vor erreichen Selbstständigkeit . Weibliche Tiere leben in lockeren Verbänden und kümmern sich häufig gemeinsam um den Nachwuchs. Die männlichen Tiere verlassen die Gruppe nach ungefähr einem Jahr und meiden ihre Art genossen. Die Reviere werden eher mit Gebrüll als mit brutalen Kämpfen verteidigt. In der Paarungszeit geht es deutlich rauer zu und es kommt häufiger zu Bissverletzungen. Der Paguarão ist omnivor und ernährt sich hauptsächlich von Früchten, Vogeleiern und kleineren Säugetieren. Er ist ein guter Kletterer und hat sein Nest meist weit oben in Bäumen. Es ist erstaunlich einfach Paguarãos zutraulich zu machen, dennoch ist davon abzusehen, sie auf engem Raum als Haustier zu halten, da sie zumeist freundlich sind, aber ihre wilde Natur in Gefangenschaft nicht ablegen und Wohnungen häufig verwüsten. Zudem können sie andere Haustiere wie Katzen als Reviereindringlinge betrachten und drangsalieren. Von erfolgreichen Verpaarungen mit Katzen ist bis dato nichts bekannt. Die private Zucht von Paguarãos ist verboten, dennoch werden jedes Jahr wieder Würfe auf dem Schwarzmarkt beschlagnahmt und in Tiergärten untergebracht oder ausgewildert . Der Bestand gilt als stabil und nicht gefährdet.